Alexander Schell, Geschäftsführer des Stadtjugendring Stuttgart und Dr. Katharina Ernst, Direktorin des Stadtarchiv Stuttgart unterzeichnen den Schenkungsvertrag; Stadtarchiv Stuttgart
Von links nach rechts: Harald Stingele (Stolperstein-Initiativen Stuttgart), Ute Hechtfischer (Stolperstein-Initiativen Stuttgart), Alexander Schell (Geschäftsführer des Stadtjugendring Stuttgart), Werner Schmidt (Stolperstein-Initiativen Stuttgart), Dr. Katharina Ernst (Direktorin des Stadtarchiv Stuttgart) Elke Banabak (Geschäftsführerin des Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V.), Friederike Hartl (Stadtjugendring Stuttgart) bei der symbolischen Übergabe der Filme; Stadtarchiv Stuttgart
Bilder: Max Kovalenko
Filme des Projekts „Frage-Zeichen“ dauerhaft im Stadtarchiv gesichert
Am Mittwoch, 21. Februar 2024 haben im Stadtarchiv Stuttgart der Stadtjugendring Stuttgart e.V. und das Stadtarchiv einen Schenkungsvertrag zu den Filmaufnahmen unterzeichnet, die im Rahmen des Projektes „Frage-Zeichen. Jugendliche im Gespräch mit Zeitzeug_innen des Nationalsozialismus“ entstanden sind. Ziel der Unterzeichnung des Vertrags ist es, die im Projekt entstandenen und auf der Seite https://frage-zeichen.org/ präsentierten Filme dauerhaft zu sichern. Unterzeichnet wurde der Vertrag von Dr. Katharina Ernst, Direktorin des Stadtarchivs und Alexander Schell, Geschäftsführer des Stadtjugendrings. Bei der Unterzeichnung anwesend waren Harald Stingele und Werner Schmidt von den Stolperstein Initiativen Stuttgart, Elke Banabak von der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. und Friederike Hartl vom Stadtjugendring Stuttgart e.V.
Das von der Stadt Stuttgart geförderte Projekt „Frage-Zeichen“ war im September 2012 als großes Experiment des Stadtjugendrings und der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen gestartet. Die Grundidee des Projekts war ungewöhnlich: Jugendliche beschäftigen sich mit den Biografien ihrer Interviewpartner_innen, überlegten sich Fragen und führten die Gespräche. Jugendliche sollten fragen können, was sie interessiert und so gleichzeitig durch den Blick von heute auf die damalige Zeit ein Zeichen setzen.
Das Projekt hatte zwei Ausgangspunkte – die Erfahrungen des Stadtjugendrings in der politisch-historischen Jugendbildung und die Kontakte der Stuttgarter Stolperstein-Initiativen zu Überlebenden des Nationalsozialismus und ihren Angehörigen. Mitglieder der Stolperstein-Initiativen, die in vielen Jahren ein Vertrauensverhältnis zu den Zeitzeug_innen aufgebaut hatten, konnten den Jugendlichen die Tür öffnen und ihnen beratend zur Seite stehen.
Entstanden sind 24 Kurzfilme, die in Deutschland, den USA und Israel gedreht wurden. Die Filme sind nicht nur Zeugnisse der Schrecken der NS-Zeit und der negativen Erfahrungen der Zeitzeug_innen, sondern auch des Lebens. Viele der interviewten Zeitzeug_innen sind leider inzwischen verstorben und haben in den Gesprächen ihre Gedanken und Erfahrungen hinterlassen. Der Filmemacher Steffen Kayser half den Jugendlichen, vor der Kamera zu sprechen und trug sensibel zu entspannten Gesprächssituationen bei.
Veröffentlicht sind die Filme schon jetzt in einer beim Stadtjugendring bestellbaren DVD-Box erhältlich, an deren Produktion auch die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber e.V. beteiligt war und über die kostenfrei zugängliche Webseite https://.frage-zeichen.org/.